Im Unterschied zur modernen Schulmedizin jedoch, die sich auf der Grundlage von Mikrotechnologie und Labormedizin immer weiter entwickelt hat, wandten sich traditionelle chinesische Mediziner wegen technischer Limitationen einem makroskopischen Ansatz zu. Dies bedeutet, dass man mittels aller perzeptiven Methoden das Phänomen des Lebens und es beeinflussender Erscheinungen, dazu gehören nicht nur die körperlichen Beschwerden, Gewohnheiten, sowie Diät und Psyche, sondern auch die natürliche Umwelt, die Jahreszeiten, der Wechsel von Tag und Nacht, analysiert. Aus diesen Informationen werden die Diagnose, die Krankheiten und Behandlungslinea nach alten Texten, die das Ergebnis der kontinuierlichen Entwicklung aus über zwei Jahrtausenden Erfahrungen und ausgiebiger klinischer Beobachtungen und Untersuchungen ist, als Unausgleichformen mit den Begriffen der traditionellen Philosophie geäußert. Der traditionelle chinesische Arzt kennt vier grundlegende Diagnoseverfahren:

1. Das Befragen Ein solches Gespräch zwischen Arzt und Patient ist ausführlich und wird systematisch und planvoll geführt, damit alle Symptome sowie Hintergrundfaktoren, die für die Krankheit verantwortlich sein könnten, genau beleuchtet werden. Der Arzt interessiert sich nicht nur für die Hauptbeschwerden, den Verlauf der Krankheit, sondern auch sehr viele Erscheinungen, die in der modernen Schulmedizin keine Beachtung finden, z.B. Kälte- bzw. Wärmeschübe, Schwitzen, Stuhl und Harn, Schlaf, Appetit und Durst, sogar Geschlechtsverkehr, Menstruation, Schwangerschaft und emotionale Veränderungen.

2. Das Zuhören Stimme und Atmung des Patienten

3. Das Beobachten Gesichtsfarbe, Augen, Körperhaltung, Zunge (Farbe, Beschaffenheit und Belag)

4. Das Abtasten Schmerzen, Beweglichkeit, Pulsdiagnose (Frequenz, Spannung, Stärke, Tiefe und Oberfläche)

Es kommt auf die richtige Interpretation körperlicher Anzeichen von Gesundheit und Krankheit an. Alle Daten vergleicht der Arzt mit seinem medizinischen Wissen und gelangt so zu einer Unausgleichform und zur geeigneten Behandlungsform. Natürlich ist in unsere Zeit eine ergänzende schulmedizinische Diagnose sinnvoll. Der Arzt kann anschließend entscheiden, welcher Patient geeignet ist für traditionelle chinesische medizinische Behandlung, oder welcher Patient mit einer traditionellen chinesischen Behandlung die schulmedizinische unterstützen kann.